Lesung

Der Koffer aus der Clemensstrasse

©

Gereon Klug verbrachte eine Woche in der Clemensstrasse. Dort, wo sich auf 80 Metern komprimiert die Hälfte der Woche das Lübecker subkulturelle Nachtleben ballt. Tagsüber atmet die Straße auf, man sieht nun die Menschen, die dort wohnen oder diejenigen, die dafür sorgen, dass es nachts pulsiert.
Dann fand er einen Koffer. Mit Inhalt. Er enthält Sachen. Bilder und Aufzeichnungen. Von einem Bewohner der Strasse, deren Häuser einst extra für die professionialisierte Prostitution erbaut wurden. Esrtaunlich: Die beiden weltberühmten Lokale „Blauer Engel“ und „Professor Unrat“ gibt es noch. Wie kann es sein, dass die Stadt die Straße mit den bekanntesten Etablissements der alternativen Szene überlässt? Oder ist das hier der Schmelzpunkt Lübecker Hoch- und Subkkultur? Oder verhält es sich immer noch nicht anders, als in Heinrich Manns berühmten Roman, nämlich dass das Etablissement von der Schattenseite der Kultur weiß und sie auch nutzt, aber sehr damit offiziell nichts zu tun haben will?
Mithilfe des gefundenen Koffers entwarf Gereon Klug ein Kaleidoskop dieser Straße. Was er sich ausdenkt, ist eh wahr. Und was wahr ist, denkt er sich nicht aus. Die Lesung ist eine Weltpremiere.

Zur Übersicht